Heute für Sopran und Orchester (2005/06)

Es ist eine düstere Welt klaustrophobischer Enge, in die Larcher und die Texte des Zeitgenossen Alois Hotschnig die Zuhörer mitnehmen. Stockende Botschaften aus einer Hölle der Einsamkeit und Beklemmung erzählen von emotionaler Vereisung, Wiederholungsschleifen und Todesvisionen. Larcher setzt dieses Albtraumszenario in suggestive, breitflächig angelegte Klänge, die zugleich in erfrorener Statik verharren und ruhelos vorankeuchen.

aus: Constanze Schmidt: Hölle der Einsamkeit, NRZ, 13.03.2006

Mit „Heute“ für Sopran und Orchester hat … Thomas Larcher ein Stück geschrieben, das dem Symphonieorchester immer wieder kammermusikalische Inseln ablauscht und diese perkussiv auflädt.
Es geht um eine menschliche Extremsituation zwischen Leben und Tod, Wachen und Albtraum. Dass die Musik dazu zwischen Konzertarie, Sprechballade, Lied und Gedichtrezitation (Texte: Alois Hotschnig) in Uraufführung eines Auftragswerks in der Tonhalle zu erleben war, ist eine kleine Ruhmestat der Dramaturgie.
Als Garantin des bemerkenswerten Uraufführungserfolges fungierte eine grandiose Salome Kammer. Mal sprechend, mal singend erkundete sie höchste Höhen, wurde Bestandteil des Orchesters, nur um wieder neu und anders aus dem Fluidum aufzutauchen.

aus: Georg Beck: Tonhalle: Eine kleine Ruhmestat, RP, 13.03.2006