Antennen-Requiem für H. (1999)

7′
Besetzung: Klavier
UA: 1999, Wien (AT) | Thomas Larcher (Klavier)


I.
II.
III.


Programmnotiz
Thomas Larcher hat das Klavier als Pianist und Komponist durchleuchtet und ausgehorcht – mit an wissenschaftliche Diagnostik grenzender Akribie. Bei Larcher wird der gesamte Corpus abgetastet, der Resonanzraum Klavier in seiner ganzen Breite erfasst. In seinem in dieser Hinsicht radikalsten Stück, „Antennen … Requiem für H.“ (1999), spart er den konventionellen Klavierklang aus, um stattdessen elektroakustische Gesten pianistisch nachzubilden. Mithilfe von Steinen, Massagebällen und Metallstücken wird der Innenraum des Klaviers abwechselnd zum Impuls- oder Rauschgenerator, zum Filter und zur Hallkammer. Diese Verwandlung des Klavierklangs ist allerdings nicht bloße Spielerei, sondern wird als Requiem zur Chiffre für Trauer, Verlust und Kontemplation.

Hans-Klaus Jungheinrich, zitiert nach: Programmheft Klavier-Festival Ruhr, 26.07.2004