Heute für Sopran und Orchester (2005/06)

20’
Text: Alois Hotschnig
Auftragswerk der Tonhalle Düsseldorf/Düsseldorfer Symphoniker
UA: 10.03.2006, Düsseldorf (DE) | Salome Kammer (Sopran), John Fiore (Dirigent), Düsseldorfer Symphoniker


Besetzung
Sopran solo; 3 (2. auch Picc.)/3 (3. auch Engl. Hr.)/3 (2. auch Es-Klar., 3. auch Bassklar.)/3 (3. auch Kfg.) – 4/3/3/1 – S. (4 Spieler) – Akk./Klav./Hrf. – Str.(14/12/10/8/6)


Progammnotiz

Die Texte sind „Konzentrate“ aus dem „Zettelkasten“ des österreichischen Autors Alois Hotschnig – kurze Sätze, Gedankenfetzen, Traumerinnerungen …

Dementsprechend sind die Texte oft nur Anstöße für musikalische Entwicklungen.

Die Sopranstimme wird häufig als Sprechstimme verwendet. Dem oft „klaustrophobischen“ Charakter der Texte entspricht auch die Arbeit mit sich wiederholenden und verändernden Mustern im (großen) Orchesterapparat. Teilweise wird die Stimme vom Apparat überdeckt, erstickt.

Ein hohes „Grundtempo“ kennzeichnet das Stück, das sich so dem durchaus düsteren Charakter der Texte wider besseren Wissens entgegenstemmt. Teilweise werden die Texte wie atemlos „durchgepeitscht“, das Orchester wird dabei zum großen Schlagzeugapparat.

Das Stück ist also vor allem ein Orchesterstück, welches die Musiker sehr fordern wird, eine „tour de force“ durch abgründige Albträume, und damit auch durch Regionen der Psyche, die jeder von uns in sich hat und subkutan spürt …

Thomas Larcher